Mittwoch, 4. Februar 2015

Die Borderline zwischen Selbstbewusstsein und Verschlossenheit

In den noch nicht vorhandenen Untiefen dieses Blogs schlummern derzeit 7 Entwürfe. Entwürfe heißt in meinem Fall aber nicht angefangen Beiträge, sondern reine Übertitel mit Themen zu denen ich eventuell einmal meinen Senf beisteuern möchte. Um eben nicht gänzlich darauf zu vergessen, habe ich sie einmal so abgespeichert und ruhen lassen. Bis ich entweder keine Lust mehr dazu habe und mich wie heute aufraffe um ein paar Worte in die unbekannten Sphären des Word Wide Webs zu senden.

Das Thema des schmalen Grats zwischen Selbstbewusstsein und Verschlossenheit beschäft mich eigentlich schon seit Jahren. Ich bin schon seit Kindesbeinen an ein zum Teil sehr nachdenklicher Mensch und das scheint sich wohl auch manchmal nach außen zu spiegeln. Ich könnte mich auch nicht erinnern, dass diese Schwankung jemals nicht vorhanden war. Aber vielleicht sollte ich einmal deutlicher werden und zum Punkt kommen, was ich denn überhaupt sagen möchte. Kurz und bündig? Manchmal bin ich offen und umarme meinetwegen fremde Menschen und das nächste Mal finde ich alle noch unbekannten Personen total doof und blocke ab. Na ja, fast kurz und bündig. Selbiges gilt für simple Dinge wie Leute oder Kellner ansprechen oder etwas fragen - zeitweise geht mir das locker-flockig von den Lippen und in anderen Moment schicke ich dann doch lieber meine Begleitung vor. Somit kommt es vor, dass mich manche, die mich nicht so gut kennen, für weitaus tougher und selbstbewusster halten als ich es tatsächlich bin. Ähnlich wie mit der Wirkung nach außen und dem Fühlen innerhalb, steht es auch um mein Selbstbewusstsein: Mit meiner äußeren Erscheinung bin ich nicht so zufrieden, aber gegen meine menschlichen und geistigen Qualitäten darf niemand so schnell ein schlechtes Wort sagen. Es scheint mir als schwanke ich zwischen selbstbewusstem Sonnenschein und grauem Mäuschen und als ob ich mich seit meiner Jugend nie für eine Seite entscheiden konnte. 

Besonders bewusst wird mir das oft bei meiner besseren Hälfte, die absolut kein Problem hat auf fremde Personen zu zugehen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Und ich? Wenn das nicht mindestens ein Bekannter eines Freundes ist mit dem ich nun gezwungenermaßen am selben Tisch sitze - pfff, keine Chance. Vielleicht habe ich das typische Anmachproblem auf platonischer Ebene? Worüber soll ich denn reden? Und was, wenn die andere Person gar nicht mit mir reden will und sich fragt welche Irre sie denn jetzt von der Seite anlabert? Zugeben, das kann manchmal so richtig deprimierend sein. Noch dazu kann ich nicht mal erklären woran das liegt. Natürlich (ist es das?) ist es einfacher mit einer Person zu kommunizieren mit der man im selben Boot oder eben am selben Tisch sitzt - irgendein Grund, ob eine Geburtstagsparty oder sonst etwas wird schon existieren. Aber wenn nicht, dann rede ich auch eher nicht. 

Meine Idee, einfach alle Menschen nicht zu mögen, hat jedenfalls nicht funktioniert. Ich bin zwar leicht paranoid und skeptisch, wenn ich mich in Menschenmenge aufhalte und immer wieder das Bedürfnis habe die Vollständigkeit meines Tascheninhalts zu kontrollieren, aber im Grunde mag ich diese Menschen eben doch und bin der Meinung, dass schon jeder eine nette Seite haben wird. Aufgrund dessen habe ich beschlossen mich hie und da "kleinen" sozialen Herausforderungen zu stellen. Im Herbst letzten Jahres war das für mich die #wienblogger autumn night 2014 zu der mich eine Bekannte, ebenfalls Bloggerin (oh, Wunder!), via Facebook eingeladen hat. Der Gedanke: Warum nicht? Neue Leute und zumindest ein ähnliches Basisinteresse. Der nächste Gedanke drehte sich dann schon eher darum welche Ausrede ich denn verwenden könnte um mich doch davor zu drücken. Wahrscheinlich hätte ich gar keine gebraucht und eine kurze Nachricht mit "sorry, kann heute doch nicht" hätte genügt, aber wie gesagt, habe ich mir schon jeher viel zu viele Gedanken gemacht. Außerdem wollte ich mir doch selbst beweisen, dass ich kein Schisshase bin und sehr wohl mit Fremden kommunizieren kann. Zu allem übel verspätete sie sich, aber da ich nicht länger doof allein in der Kälte rumstehen wollte, beschloss ich mich allein in die Höhle der Löwen zu wagen. Tief durchatmen. 

Ergebnis des Abends war zwar, dass ich mich erst wieder hauptsächlich mit einer netten Kollegin verplaudert habe, die die Bekannte bereits kannte, aber ich habe es ebenfalls geschafft mich mit Wildfremden zu unterhalten. Und das Beste an der Sache: Es war ein wirklich toller Abend. Ich habe gelacht, fabelhaft gegessen und enorm viele Informationen und Tipps zu meinem Blog bekommen. Es scheitert zwar noch an der Umsetzung, aber hey, ich lerne ja noch ;-)  Immerhin habe ich mich auch prächtig mit jenen Menschen unterhalten, die sich diese Woche spontan an unseren Tisch im Stammlokal gesetzt haben. Von Kärnten, über Medien und Football war einiges dabei. Manchmal tut es auch einfach gut sich mit neuen Gesichtern und Meinungen auszutauschen. Womöglich sollte ich das Ganze etwas sportlicher betrachten: wer nicht reden will, der soll eben schweigen oder wer nicht wagt, der nicht gewinnt. So ähnlich wie beim Flirten.

In einer Vorlesung meine ich einmal gelernt zu haben, dass sich der Charakter ab 30 nicht mehr wirklich verändert, vielleicht fürchten sich deshalb so viele unbewusst vor dieser Hürde. Ich für meinen Teil möchte aufgeschlossener und offener werden. Mir ist bewusst, dass ein Teil der Persönlichkeit genetisch bedingt ist, aber dann kann ich ja immerhin noch den Anderen nach meinen Vorstellungen formen.


Freitag, 28. November 2014

Erfahrung von Vorteil, aber nicht verpflichtend..

Generation Praktikum aus der Sicht einer Publizistik-Studentin

Ich kann schon gar nicht mehr zählen wie viele Bewerbungen ich bisher an die unterschiedlichsten Unternehmen geschrieben habe. Was jedoch verhältnismäßig auf ein bis zwei Händen abzuzählen ist, sind die Antworten. Fehlende Rückmeldungen verzeichne ich nicht nur auf Initiativbewerbungen, sondern sogar bei ausgeschriebenen Stellen. Die Frage, die sich bei mir dann zugleich stellt, ist ob ich dort dann überhaupt arbeiten wollen würde.. Anyway.

Dass es schwierig wird sich in der Medienbranche durchzusetzen, war mir von Beginn an klar. Im Oktober 2012 - als ich mit dem Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft begann - war ich froh einen Bürojob zu haben, der mir eine flexible Zeiteinteilung ermöglichte. Von dort schlitterte ich in einen Job bei der Bank von dem ich außer einer Sehnenscheidentzündung (und immerhin Geld) keine hilfreiche Erfahrung mit nach Hause nehmen konnte - besser als eine Lücke im Lebenslauf und immerhin habe ich etwas vorangetrieben - Job ist Job. Wer mich persönlich kennt, weiß was ich derzeit tue - vielleicht füge ich es einmal in diese kleine Chronik hinzu ;)

Zwischendurch schreibe ich immer wieder Bewerbungen an Medienunternehmen - genauer gesagt an die PR- und Werbebranche (Forschungsinstitute und Kommunikationsabteilungen von Unternehmen sind ebenso darunter). Wenn ich eine Antwort erhalte, verzeichne ich dieses Jahr schon soweit positive Erfolge als dass ich zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen werde. Das freut mich insofern besonders, da ich es mit meiner Bewerbung immerhin über die erste Hürde geschafft habe und die Hoffnung aufkeimt, dass die berühmte Aussage "Erfahrung von Vorteil, aber nicht verpflichtend" tatsächlich einmal zu meinen Gunsten ausfallen könnte.


Ich bin vor jedem Bewerbungsgespräch nervös und immer pünktlich. Vorbereitung um ein paar Fragen stellen zu können, gehört für mich dazu. Zumeist schaffe ich es wohl auch mehr Charisma zu zeigen als ich tatsächlich besitze und zumindest bei den letzen zwei Interviewsituationen gelang es mir wohl meine Begeisterung und meinen Willen zu verdeutlichen.

Vorwiegend trudelt nach etwa einer Woche die klassische E-Mail ein: 
"Sehr geehrte...,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Unternehmen. Sie haben bei mir einen sehr sympathischen Eindruck hinterlassen, doch leider muss ich Ihnen mitteilen, dass wir uns für einen anderen Bewerber entschieden haben.

Für Ihren weiteren Weg wünschen wir Ihnen alles Gute,
XY".

Ich habe nicht nachgelesen, ich kann diese Floskeln wirklich schon auswendig. Zwischen den Zeilen lese ich als Erfahrungssuchende heraus, dass andere eben schon das ein oder andere Praktika absolviert haben (bzw. weiß es von direktem telefonischen Feedback oder "Informanten" ;)). Mein erster trotziger Gedanke: Verdammt, ich will doch auch endlich! An diesen Tagen bin ich frustriert und frage mich, ob denn niemand eine engagierte und lernwillige Mitarbeiterin haben will. In meinen bisherigen fünf Studiensemestern habe ich viele Kollegen getroffen, die ebenfalls über die Frage "Wie soll man Praxiserfahrung sammeln, wenn man nirgendwo anfangen kann?" sinnieren. Manchmal siegt aber auch; Kopf hoch und weiter fleißig bewerben - was auch sonst? :) Aufgeben gibt's hier nicht, wenn man ein Ziel erreichen will.

Geld reagiert die Welt? Kein oder kaum Geld scheint manche Praktika zu reagieren. Die Bezahlung in der Branche scheint manchmal recht fragwürdig, aber ich bin durchaus bereit für Praxiserfahrung keine Millionen zu verdienen. 600 € netto für eine 40-Stundenwoche sind da durchaus freundlich. Ich habe zwar von 8 möglichen Arbeitsjahren keine gefühlten 20 Jahre Erfahrung, aber von mir würde man dafür vollen Einsatz, eine kochfreudige Kollegin, Loyalität, schnelle Auffassungsgabe und Lernbereitschaft erhalten. Ich traue mich zu sagen, dass ich eine fähige und wirklich gute Mitarbeiterin bin, wenn man mir die Möglichkeit dazu gibt - das Prinzip des Forderns und Förderns finde ich treffend.

Ja, das hier ist ein wenig Frustabbau - offensichtlich. Ich bin aber nicht in überaus sarkastischer Laune, denn ich möchte eigentlich nur aufzeigen, dass es so viele engagierte junge und kluge Köpfe sind, die arbeiten und Leistung erbringen möchten. Den Kopf hängen lassen, bringt nichts, deswegen muss man sich eben (nicht nur in dieser Branche) immer wieder aufraffen und hoffen, dass die Gelegenheit bald kommt.

Toi toi toi!

Donnerstag, 13. November 2014

Untreue

Hallo zusammen,

ja, es gibt mich noch! Wie der Titel schon vermuten lässt. habe ich ein Geständnis zu machen - ich war untreu. Bewerft mich gedanklich nur mit ein paar bösen Wörtern, bevor ihr euch fragt warum das wohl passiert ist.

Ich war der Überzeugung, dass ich einen Foodblog machen sollte, da das hier etwas zu chaotisch (Achtung Wortwitz) wird. Das ist auch tatsächlich passiert und auffindbar unter: Wien futtert. Dort tut sich auch einiges und ich freue mich meine kulinarischen Erlebnisse und Experimente mit der Welt zu teilen. Jedoch beschränken sich meine Beitrag zumeist auf kurze Aufzählungen bei einigen Rezepten um diese übersichtlich zu halten, aber ich schwafel einfach viel zu gern. 

Wie bei Wien futtert offensichtlich wird, gehe ich irrsinnig gerne essen und stehe genauso gerne in der Küche um etwas Leckeres zu zaubern - einiges Rezepte von diesem Blog habe ich sogar nochmal im  Word Wide Web verewigt. Aber Essen ist nun einmal nicht alles im Leben und ich habe wieder das Bedürfnis meinen Senf auch zu anderen Themen dazuzugeben. 

Deshalb habe ich Chaotism's in eine neue Schale geworfen und möchte hier wieder aktiver werden um ein wenig Lebensweisheit meiner jungen Jahre und vermutlich auch ein kleines bisschen Zynismus loszuwerden.

Also? Stay tuned ;)


Mittwoch, 11. Juni 2014

Heiserkeit und Herzblut

Football. Nicht englisch für Fußball, sondern wirklich Football. So brutal und amerikanisch und so..

Dieser Sport hat mich seit dem Superbowl 2013 immer mehr in seinen Bann gezogen, aber ich habe es immer noch nicht geschafft mir alle Regeln anzueignen geschweige denn meine Augen so zu trainieren, dass sie endlich jeden Spielzug mitbekommen. Vielleicht das Schicksal eines blindes Huhns oder einer Frau, die manchmal einfach nicht von ihren Nägeln ablassen kann ;) Durch die NFL-Übertragungen an Sonntagabenden von einem pinkfarbenen Sender mit der Ziffer nach 3 (hä? ratter, ratter.. ding! genauer der ;)) ist mir Football immer vertrauter geworden und durch die Sendezeit wurde mir das Aufstehen am Montagmorgen enorm erleichtert - wer's glaubt.

Dadurch habe auch schon früh erfahren, dass die Football Europameisterschaft 2014 in Österreich stattfindet. Man glaubt nicht wie schnell das Christkind laufen kann, wenn ihm sowas zu Ohren kommt ;) Schwupps, waren Karten für das Halbfinale in Graz (Österreich : Dänemark) und den Finaltag - hoffentlich Österreich : is mir eigentlich egal solang wir gewinnen - da.

Graz brachte neben einer familiären Visite auch eine kleine Stadtbesichtigung mit, aber eigentlich schweife ich vom Thema ab. Wir befanden uns abends in einem mittelmäßig gut gefüllten Stadion, das in rot-weiß badete. Doof nur, dass die Dänen diese Farben ebenso für sich beanspruchen wodurch die Unterscheidung bei einem schnellen Blick gar nicht so leicht fällt. Die Stimmung in der UPC Arena war wirklich gut und durchwegs freundlich. Ich war beeindruckt, dass sogar das Reißverschlusssystem (man zähle die "s") beim Ausfahren aus der Garage so einwandfrei funktioniert hat und die Stimmung auch im Untergeschoss noch ausgelassen war. Dies verwundert bei der Tatsache, dass Österreich gewonnen hat recht wenig - auch ich war fröhlich und heiter. Hätte mir nur niemand unter die Nase gerieben, dass unsere Farbfreunde eigentlich die Außenseiter waren.. Man wollte sich die Freude aber nicht vermiesen lassen, denn es war alles in allem ein tolles Spiel. Man möge mich beim Part über den Finaltag nochmal an diesen Satz erinnern.

Das riesige (im Vergleich zur UPC-Arena jedenfalls) Ernst-Happel-Stadion in Wien öffnete letzten Samstag seine Pforten und beherbergte die Spiele um die begehrten Siegertreppchen. Beim Spiel Finnland : Frankreich waren noch nicht so viele Menschen anwesend was leicht zu erklären ist, da Österreich erst rund drei Stunden später an den Start ging - um Sage und Schreibe um Gold zu kämpfen. Ich muss gestehen, dass ich nicht mit einem Sieg gegen die Franzosen gerechnet hätte, aber es sollte tatsächlich so sein, dass unser Heimatland gegen unsere Lieblingsnachbarn, die Deutschen, aufs Feld marschiert.


Es wurde viel geboten: haufenweise Pyrotechnik, viel nackte Haut von Cheerleadern, eine "Live"-Performance des IT-Girls welches den EM-Song zum Besten gab und unfassbar gute Stimmung. Zumindest bis Deutschland zwei Touchdowns hinlegte. Die Österreicher setzten im zweiten Viertel aber zu einer sensationellen Aufholjagd an und ich kann euch sagen: Wer nicht da war hat was verpasst. Diese 27.000 Menschen (wie ich später erfahren habe), getaucht in rot-weiß und ein paar anders dreifarbige Tupfer, haben Lärm gemacht, dass man sein eigenes Wort nicht mehr verstanden hat. Rufe, Klatschen und Tröten haben es geschafft, dass die Cheerleader am Feld die Musik nicht mehr gehört haben - böse Zuseher würden jetzt sagen, dass man das am mangelnden Taktgefühl bemerkt hat. Vielleicht kurz zur Erklärung: Wenn beim Football die Verteidigung der favorisierten Mannschaft an der Reihe ist, ist es quasi "Aufgabe" der Fans möglichst viel Lärm zu machen um der Offensive der Gegner die Kommunikation zu erschweren.  Die Stimmung war also grandios und wurde durch die großartige Leistung mit genauso großartigen Patzern nur noch mehr angeheizt.

Als im letzten Viertel die Uhr bei 00:00 ankam, herrschte plötzlich verdächtige Ruhe im Stadion - Gleichstand. Dadurch hat jedes Team noch einen Spielzug um möglichst viele Punkte (in dem Fall 7 an der Zahl) zu erreichen. Diese 7 Punkte erreichten nach der ersten "Nachspielzeit" beide und das Ganze wurde wiederholt. Diese Minuten waren an Spannung also kaum zu überbieten. In der zweiten Overtime gelang es den Rot-Weiß-Roten leider nicht die volle Punktezahl zu erreichen, dem Gegner schon. Hier kommt ein Knackpunkt über den ich mich als Nicht-Sportjournalistin nicht allzu sehr auslassen will, da mir die Expertise dazu fehlt und man im Nachhinein immer gern über die Schiedsrichter herzieht. Bei diesem Sport gibt es die Regel, dass sich ein Spieler nicht übertrieben über einen Erfolg freuen darf (ähnlich dem T-Shirt-Ausziehen beim Fußball). Nun erkläre das mal den Leuten am Feld, die in einem komplett aufgeheizten Stadion um den Titel spielen - einer war wohl zu happy. Ich habe mir erklären lassen, dass der Hauptschiedsrichter dem Regelwerk nach richtig gehandelt hat wodurch Deutschland ein komplett neuer Spielzug ermöglicht wurde (4 weitere Versuche um einen Touchdown zu erzielen). Man hätte aber auch eine Auge zudrücken können wie es der Meinung auf diversen sozialen Netzwerken und von Menschen, die mehr Ahnung davon haben als ich, entspricht. Kurzum: Österreich hat mit lausigen drei Punkten Rückstand verloren.

Wer mich gut kennt, weiß, dass eine Niederlage gegen Schwarz-Rot-Gold für mich noch bitterer ist als viele andere es gewesen wären, aber: Ich mag Football gerade aufgrund der (zumeist) vorherrschenden Fairness und der Tatsache, dass es sich dabei eher um eine große Familienparty handelt. Ganz anders als bei diversen Fußballspielen grillen die Fans vor Spielen gemeinsam auf dem Parkplatz und an Fansektoren denkt dort niemand. Dies schließt natürlich Reibereien auf und außerhalb des Spielfeldes nicht aus, aber im Großen und Ganzen läuft es friedlich ab. Deshalb muss ich auch die Ermahnung und Leistung des Kommentators in Wien loben, der bei Buhrufen - Leistung der Schiris hin oder her, im Endeffekt gilt ihr Wort - versucht hat zu besänftigen und immer wieder erklärte, dass solche Aktionen beim Football nichts zu suchen haben.

Weil ich diese Einstellung so schätze und weil das deutsche Team nichts für das Verhalten der Schiedsrichter kann, bin ich für sie aufgestanden und ihr könnt mir glauben - es war wie Essig. Aber man muss einfach sagen, dass beide Teams eine hervorragende Leistung abgeliefert haben und Österreich stolz auf den bisher besten Platz bei einer Europameisterschaft sein kann. 

Natürlich hinterlassen die heiß diskutierten Entscheidungen der Referees einen fahlen Nachgeschmack und die Zweitplatzierten sind immer die ersten Verlierer, aber Österreich hat ein fabelhaftes und an Spannung kaum zu überbietendes Spiel gezeigt. Eine Facebook-Userin hat es kurz und knackig zusammengefasst:

Wir werden einfach Weltmeister! ;)


Samstag, 10. Mai 2014

Toskanahuhn

Junge Hähnchen, sanft gebraten, dazu kann man dringend raten.
Wilhelm Busch

Was wird gebraucht?
  • 2 EL Paprikapulver
  • 150 g Erdäpfel (oder einfach dem Hunger entsprechend)
  • 3 Rosmarinzweige
  • 3 Basilikumblätter
  • 2 EL Oregano
  • 1 EL Thymian
  • 4 EL Olivenöl
  • 4 EL Tomatenmark
  • 2 Knoblauchzehen
  • Tomaten nach Belieben
  • Rotwein nach Geschmack
  • Salz und Pfeffer

Was tun?
Zuerst das Backrohr auf 180° vorheizen und die Keulen kalt abspülen. Paprikapulver, Salz und Pfeffer vermengen und dem Hühnchen eine gebührende Massage gönnen. 

In einer Schüssel den zerdrückten Knoblauch, das Olivenöl, Tomatenmark und Rotwein vermischen. Das Gemisch großzügig auf dem Hühnchen verteilen. Sollte es zu wenig sein, lässt sich ja leicht mehr machen und Salz zufügen ist natürlich erlaubt. 



Die Erdäpfel werden in Spalten geschnitten, mit Olivenöl beträufelt, mit den Kräutern (getrocknet tuts auch, keine Panik :)) und Salz bestreut. Wer keine Lust auf die Knollen hat, kann sie auch weglassen. Umgekehrt kann natürlich auch das Brot weggelassen werden. Bei erster Variante empfehlen wir auf jeden Fall das "Rustico"-Weißbrot von der Bäckerei Der Mann. Himmlisch :)

Ja, hier hat schon jemand genascht. Unmöglich :)

Keulen und Erdäpfel aufs Backblech laden und für 45-60 Minuten ins Rohr verfrachten. Etwa 15 Minuten vorm Ende, die gesalzenen Tomaten dazu geben.


Passend zum Stiefelland gab es bei uns knackigen Eisbergsalat mit Honig-Balsamico-Dressing. Mittlerweile weiß ich wie es meiner Mama früher ging als ich sie nach ihrem Dressing gefragt habe. Als Antwort bekam ich meistens "Tut mir leid, ich weiß es nicht, das geht alles nach Gefühl". So gehts mir hierbei auch (leicht ersichtlich an Umschreibungen wie "nach Belieben/Geschmack"), weshalb ich euch nur ungefähr sagen kann was ich zusammenmixe und ihr könnt es ja selbst abschmecken (oder Google befragen) :)

Honig-Balsamico-Dressing
  • ein wenig Wasser (etwas mehr als den Schüsselboden bedeckend)
  • Balsamicoessig (etwas mehr als Wasser)
  • Olivenöl (ca. 1-2 EL)
  • Honig (1-2 EL)
  • eine Prise Pfeffer
  • Salatkräuter (schmecken eigentlich nicht nach viel, sehen aber hübsch aus ;))



Klingt alles so einfach? Ist es auch. 

Zwischendurch mal nachsehen was sie im Backrohr abspielt, ist sicherlich kein Fehler. Das Fleisch kann zwischendurch auch mit etwas Flüssigkeit (Wein oder Wasser) übergossen (nicht gebadet) werden. Wer nicht vorm Küchen-TV lauern will und nebenher etwas anderes tut, ist womöglich gut beraten indem er/sie sich einen Wecker stellt - wär doch schade ums gute Essen.

Buon appetito!